Eine Wärmepumpe und ihre Kosten - eine detaillierte Betrachtung

Die Kosten einer Wärmepumpe setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen. Doch was kostet eine Wärmepumpe tatsächlich?

Diese Frage ist nicht nur für Hausbesitzer interessant, die über eine Modernisierung ihrer Heizungsanlage nachdenken, sondern auch für Neubauprojekte.

In diesem Artikel gehen wir detailliert auf die verschiedenen Wärmepumpen Kosten ein und betrachten dabei die Anschaffung, Installation, Betrieb und mögliche Förderungen.

Was kostet eine Wärmepumpe?

Die Kurzfassung:

Anschaffung und Installation: Die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe variieren stark je nach Typ und Leistung. Wichtig ist vor allem, dass es einige Materialien und Arbeiten neben der reinen Wärmepumpe gibt. Alles in allem liegen die Kosten einer Wärmepumpe mit Einbau realistisch bei ca. 33.500 - 36.000€.

Betriebskosten: Wärmepumpen sind effizient und haben geringere Betriebskosten im Vergleich zu traditionellen Heizsystemen. Der Wärmepumpen-Stromverbrauch und die damit verbundenen Kosten belaufen sich auf etwa 900 bis 1.600 Euro jährlich, bei Wartungskosten von 180 bis 280 Euro pro Jahr für eine Wärmepumpe.

Fördermöglichkeiten: In Deutschland gibt es zahlreiche Förderungen für Wärmepumpen, die bis zu 70 % der Kosten decken können. In der Regel zahlt die KfW 16.500€, was die Kosten für eine Wärmepumpe nochmal wesentlich senken kann.

Wirtschaftlichkeit und Amortisation: Die Investitionskosten für eine Wärmepumpe amortisieren sich in der Regel innerhalb von 3 bis 10 Jahren durch Einsparungen bei den Betriebskosten, insbesondere nach Abzug der Förderungen und unter Berücksichtigung zukünftiger CO2-Bepreisungen.

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1. Wärmepumpe und ihre Anschaffungskosten

Die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe variieren stark je nach Energiequelle, Typ (Monoblock vs. Split), Leistung und Hersteller. Mit Wärmepumpe wird häufig in diesem Kontext die sogenannte Außen- und Inneneinheit bezeichnet, bei der Sole oder Erdwärmepumpe haben wir nur ein Innengerät. Grundsätzlich lässt sich hier ungefähr folgendes festhalten: 

  • Der Preis einer Monoblock Luft-Wasser-Wärmepumpe von einem qualitativ hochwertigen, deutschen Hersteller liegt in der Regel zwischen: 9.500€ (ca. 7 kw) und 14.800€ (ca. 12 kw). Besonders effiziente Monoblock Wärmepumpen von speziellen österreichischen Herstellern können auch schon mal bei über 20.000€ landen
  • Der Preise einer Split Luft-Wasser-Wärmepumpe in vergleichbarer Qualität liegt bei ca. 6.300€ (6 kw) - 10.800€ (12 kw)
  • Der Preis einer Erdwärme / Sole-Wärmepumpe liegt bei 10.700€ (6 kw) - 13.500€ (12 kw)
  • Wasser (Wasser) Wärmepumpen werden nicht so häufig verbaut, kosten aber ungefähr soviel wir Sole-Wärmepumpen 

Für viele Kunden stellt sich vor dem Hintergrund dieser Preise die Frage, warum dann doch häufig 30.000€ bis 40.000€ von Installateurbetrieben veranschlagt werden. Die Antwort liegt darin, dass zu der Außeneinheit und Inneneinheit noch diverse Bauteile und Arbeiten notwendig sind, um die Wärmepumpe ans Laufen zu bringen und das Haus wärmen zu lassen. Dadurch steigen die Kosten der Wärmepumpe mit Einbau. Diese sind im Überblick: 

  • Speicher: Wärmepumpen jeglicher Art neigen dazu zu takten, also häufiger an und wieder aus zu gehen. Dabei wird besonders ein Bauteil der Wärmepumpen, nämlich der Kompressor bzw. Verdichter, beansprucht. Um diesem Takten entgegenzuwirken, wird in den meisten Fällen empfohlen, einen sogenannten Pufferspeicher zu verbauen. Dieser liegt in der Regel bei ca. 1.000€ abhängig von der Größe und der Komplexität des Speichers (hier gibt es besonders effiziente Speicher die noch mal deutlich teurer sind)
  • Warmwasser- bzw. Brauchwasseraufbereitung: Falls die Wärmepumpe auch Trinkwasser erhitzen soll, muss ein Warmwasserspeicher oder eine sogenannte Frischwasserstation am Pufferspeicher (s.o.) installiert werden. Die Kosten für das Material liegen im Durchschnitt bei 2.500€ - 4.000€. Wichtig: Da wir die Wärmepumpe bei niedrigeren Temperaturen (Vorlauf) betreiben wollen, muss der Warmwasserspeicher eine gewisse Oberfläche in der Heizspindel haben. Somit sind Warmwasserspeicher für Wärmepumpen meistens größer als Warmwasserspeicher bei z.B. Gasheizungen.
  • Heizkreise, sicherheitsrelevante Bauteile, Verrohrung, Ventile: Um letztendlich das Warmwasser auch in die Heizkreise und zu den Zapfstellen wie Dusche und Waschbecken zu bringen sowie alles miteinander zu verbinden braucht es gewisse Bauteile wie Pumpen(gruppen), Rohre, die isoliert werden müssen, Absperrungen und nicht zuletzt Ausdehnungsgefässe, Magnititfilter und Sicherheitsventile oder -gruppen. Außerdem sind mittlerweile einige Bauteile verpflichtend, die die Trinkwasserhygiene gewährleisten - wie z.B. Wasserfilter und Füllstrecken. All diese kleinen Materialien addieren sich auf, sodass dieser Posten je nach Umfang schnell zwischen 4.000 und 6.000€ landen kann. Es gilt hier wie meistens, je komplexer desto teurer.
  • Installationsleistung: Eine Wärmepumpe ist in der Regel in 4-5 Tagen von 2 Monteuren installiert. Je nach lokal vorherrschenden Stundenverrechnungssatz landet man also bei ca. 4.500 - 6.500€. Hinzu kommt meistens noch ein Anteil für den elektrischen Anschluss, da die Wärmepumpe zum einen mit 400 Volt versorgt werden muss. Zum anderen muss die Anlage für den Energieversorger so vorbereitet sein, dass dieser die Anlage in Zukunft drosseln kann. In der Regel lohnt es sich, eine eigene Unterverteilung für die Wärmepumpe zu erstellen. Die Kosten für diese Arbeiten liegen bei ca. 2.800 - 3.800€
  • Aufstellung der Wärmepumpe und Verbindung: Je nach Wärmepumpentyp haben wir unterschiedliche Materialien bei diesem Punkt. some text
    • Bei der Luft-Wasser Monoblock Wärmepumpe wird häufig draußen ein Fundament gebaut (Sicherheit im Stand und Abführen von Kondensat) und eine Erdleitung dann über den Keller oder eine oberirdische Leitung über eine Kernbohrung ins Haus gebracht. Wichtig: Achten Sie stets darauf, dass der Installateur die Kernborhung professionell abdichtet, gerade bei unterirdischen Kernbohrung bedarf es einer richtigen Dichtung. Ab der Hauseinführung geht es dann in z.B. 35 Kupferrohr weiter. Die Kosten für diese Variante liegen bei ca. 4.000 - 6.000€ für Material und Leistung je nach Länge der Leitungen und Art der Installation.
    • Bei der Split Wärmepumpe werden Außeneinheit und Inneneinheit über sogenannte Kältemittelleitungen verbunden. Diese sind wesentlich dünner als die Rohre bei der Monoblock Variante und lassen sich etwas flexibler verlegen. Auch bei der Split Anlage muss ein Fundament gebaut werden oder sie kann aufgrund der wesentlich geringen Größe auch an einer Wand angebracht werden. Dies Kosten für diese Arbeiten sind ähnlich wie bei einer Monoblock Anlage, falls es kein Fundament bedarf können sich die Kosten um ca. 1.500€ reduzieren 
    • Bei der Erd- bzw. Sole-Wärmepumpe aber auch bei der Wasser-Wärmepumpe sind meistens umfangreichere Erdarbeiten zu erledigen. Gängig ist es, bei der Sole-Wärmepumpe in die Tiefe zu bohren oder Kollektoren in die Fläche (mehrere Quadratmeter Garten) zu legen. Die Kosten für diese Maßnahmen belaufen sich schnell auf 12.000 - 18.000€
  • Der für die Förderung wichtige hydraulische Abgleich: Der sogenannte hydraulische Abgleich muss, obgleich Heizkörper oder Fußbodenheizung verbaut ist, berechnet und durchgeführt werden. Falls die Heizkörperventile (wichtig: dies ist das Bauteil hinter dem Thermostatkopf) oder die Fußbodenheizungsverteiler nicht geeignet sind (es muss eine Skala geben), müssen diese ertüchtigt werden. Die Berechnung und Einstellung des hydraulischen Abgleichs kostet ca. 600-1.000€ bei Wohnflächen bis 250qm. Die Ertüchtigung eines Heizkröepers ca. 60€ und eines Fußbodenverteilers ca. 550-1.000€
  • Mögliche Zusatzkosten: Mögliche Zusatzkosten können entstehen, wenn z.B. Heizkörper zu klein für die niedrigeren Temperaturen der Wärmepumpe sind. Hier müssen diese Heizkörper vergrößert werden. Außerdem können Kosten entstehen, wenn andere erneuerbare Energien eingebunden werden sollen wir PV oder Solaranlagen

Die klare Empfehlung an Kunden ist es, sich sicher zu sein, dass der anbietende Installateur wirklich transparent alle Kosten darstellt, bevor Sie ein Angebot annehmen. Häufig werden leider Bedarfspositionen verwendet oder im Kleingedruckten auf “bauseits zu stellende Leistungen” verwiesen. Wenn wirklich alles inkludiert ist, liegen die Kosten für eine Wärmepumpe in der Regel bei 33.500 - 36.000€ gesamt.

2. Wärmepumpen Kosten im laufenden Betrieb

Die Betriebskosten einer Wärmepumpe sind im Vergleich zu traditionellen Heizsystemen in der Regel niedriger. Hierzu gehören die Kosten für den Stromverbrauch der Wärmepumpe für den Betrieb der Pumpe und die Wartungskosten. Die Effizienz der Wärmepumpe wird durch die Jahresarbeitszahl (JAZ, teilweise auch COP oder um die Season bereinigt SCOP) ausgedrückt, die das Verhältnis von erzeugter Wärme zu eingesetzter elektrischer Energie angibt. Eine gute Wärmepumpe erreicht eine JAZ von 3 bis 4, was bedeutet, dass sie für 1 kWh Strom 3 bis 4 kWh Wärme erzeugt.

Stromkosten: Diese hängen stark von der Effizienz der Wärmepumpe und den Strompreisen ab. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro kWh und einer JAZ von 3 bis 4 ergeben sich jährliche Stromkosten von etwa 900 bis 1.600 Euro für ein durchschnittliches Einfamilienhaus. Die Hersteller arbeiten häufig mit den folgenden Faustformeln:

  • Gasverbrauch - 10% / JAZ * Strompreis.
    Beispiel:
    20.000 kwh - 10% / 3,75 * 30 Cent / kwh = 1.440€

Wartungskosten: Obschon Wärmepumpen relativ wartungsarm sind, wird empfohlen, gerade in den ersten 5 Jahren jährlich eine Wartung durchzuführen. Bei dieser wird die Außen- und Inneneinheit sowie alle Speicher kontrolliert. Anders als bei Heizungen mit fossilen Brennstoffen gibt es bei den Wärmepumpen mehr Elektronik, die geprüft wird. Außerdem wird die Anlage auf Dichtheit gecheckt, sodass sichergestellt ist, dass kein Kältemittel ausgetreten ist. Die jährlichen Wartungskosten liegen in der Regel zwischen 180 und 280 Euro.

Wichtig: Die Kosten für den Schornsteinfeger entfallen!

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3. Fördermöglichkeiten einer Wärmepumpe

Ein bedeutender Kostenfaktor bzw. Kostenreduzierungsfaktor, der nicht übersehen werden sollte, sind die zahlreichen Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen. In Deutschland bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) attraktive Förderprogramme. Einfach ausgedrückt sehen diese Fördermöglichkeiten wie folgt aus: 

  • Maximal anzusetzende Kosten bei einem Einfamilienhaus = 30.000€
  • Für den Verbau einer Wärmepumpe bekommt man 30%
  • Wenn man einen Luft-Wasser-Wärmepumpe mit sogenannten natürlichen Kältemittel (z.B. R230 = Propan) verbaut bekommt man 5% (wichtig: Split Anlagen haben meistens ein nicht natürliches Kältemittel). Die 5% erhalten Sie auch, wenn Sie eine Erd bzw. Sole-Wärmepumpe verbauen
  • Wenn Sie eine 20 Jahre alte Gasheizung oder eine Ölheizung (egal wie alt) für eine Wärmepumpe ausbauen, sie im Grundbuch stehen und in der Immobilie gemeldet sind, bekommen Sie noch mal 20%
  • Wenn Ihnen das Haus gehört in dem Sie wohnen und Sie 2021 und 2022 eine Steuererklärung mit einem Einkommen von unter 40.000€ hatten, bekommen Sie noch mal 30%
  • Insgesamt ist die maximale Förderung auf 70% bzw. 21.000€ begrenzt. Sonderregeln gibt es bei Biomasseheizungen

Im Durchschnitt landen die Kunden bei 55% bzw. 16.500€. Somit ist der Eigenanteil in der Regel bei 16.500€ (= 33.000 - 16.500)

4. Wirtschaftlichkeit und Amortisation der Wärmepumpe

Die Amortisationszeit einer Wärmepumpe hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Kosten der vorhandenen Heizung, der Energiepreise und der spezifischen Wärmepumpe. In der Regel amortisieren sich die Investitionskosten einer Wärmepumpe innerhalb von 3 bis 10 Jahren durch die Einsparungen bei den Betriebskosten. Die Anschaffungskosten einer neuen Heizung mit fossilen Energieträgern (Gas oder Öl) sind nahezu gleich den Anschaffungskosten einer Wärmepumpe nach Abzug der Förderungen. Nicht zu vergessen sind die beschlossenen Erhöhungen der CO2 Bepreisung, die die Betriebskosten für Gas oder Öl Heizung sicher ansteigen lassen (Entscheid auf EU Ebene). Auf der anderen Seite können Sie die Wärmepumpe auch - besonders im Sommer für die Trinkwassererwärmung oder in den Übergangsmonaten - mit eigenem PV-Strom / Solarstrom betreiben.

5. Zusammenfassung der Wärmepumpen Kosten

Die Investition in eine Wärmepumpe ist eine Entscheidung für die Zukunft. Sie kombiniert ökologische Verantwortung mit wirtschaftlichen Vorteilen und stellt eine moderne Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen dar. Die umfassende Betrachtung der Kosten für eine Wärmepumpe und der möglichen Einsparungen zeigt, dass sich die Anschaffung einer Wärmepumpe nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel lohnt.

Dieser Artikel hat gezeigt, dass eine detaillierte Kostenanalyse und die Nutzung von Fördermöglichkeiten die Investition in eine Wärmepumpe attraktiv machen. Wenn Sie die spezifischen Gegebenheiten Ihres Hauses berücksichtigen, kann eine Wärmepumpe eine lohnende und nachhaltige Investition in die Zukunft sein. Melden Sie sich gerne bei uns von H&S Energiesystemen, damit wir Ihnen ein detailliertes Angebot erstellen.

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